Lernen in der Industrieruine Campus in Shenzhen von O-office

03.08.2020

Der „Home Plaza“ vor dem Gemeinschaftshaus ist der zentrale Eingang und Empfang der neuen Akademie.
Der „Home Plaza“ vor dem Gemeinschaftshaus ist der zentrale Eingang und Empfang der neuen Akademie.
Bild: Chao Zhang

Symbolischer kann sich die postindustrielle Wissensgesellschaft kaum baulich manifestieren wie im Fall der Mingde Academy in China. Auf dem Gelände einer ehemaligen Färberei im Osten Shenzhens ist diese experimentelle, alternative Ausbildungsstätte entstanden. Seit 1989 teilte sich die Färberei das acht Hektar große Gelände und die gut ein Dutzend Lager-, Büro- und Fabrikgebäude mit einer Druckerei. 2003 aber hatten beide Betriebe das Gelände aufgegeben, seitdem standen die meisten Gebäude leer und verfielen, dazwischen breitete sich die Vegetation aus.

2010 gab es dann erste staatliche Versuche, das Gelände als „ID Town“ neu zu vermarkten: als Ort für Ateliers und kommerzielle Kunstgalerien. Mit O-office Architects (Guangzhou) wurden eine Galerie, eine Handvoll Studios sowie ein Gästehaus für Kunstinteressierte in die Altbauten gesetzt. Diese Umnutzung erwies sich allerdings als zäh. Mit der Mingde Academy kommt nun der erste große private Nutzer auf das Gelände: Ihr Campus beansprucht zwölf Gebäude und mit 43.000 Quadratmetern auch einen Großteil des Geländes. Den Entwurf übernahmen erneut O-office.

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