Weitblick unterm Amtshaus Café in Zürich von Philippe Stuebi

19.05.2020

Café in Zürich von Philippe Stuebi

Bild: Lorenz Cugini

Das 1963 errichtete Amtshaus am Zürcher Helvetiaplatz ist das einzig realisierte Gebäude eines Ende der 1950er-Jahre entworfenen Gesamtplans von Jaques Schader zur großflächigen Neuüberbauung des Platzes im Herzen des Kreis 4. Das Sozialamt des Büros Walder, Doebeli und Hoch kann als exemplarischer Vertreter der Nachkriegsmoderne gelten und steht heute unter Denkmalschutz. Der strenge Riegel bildet den Hintergrund des wichtigsten Platzes des urbanen und multikulturellen Zürichs. Hier findet nicht nur zweimal wöchentlich ein Markt statt. Der Helvetiaplatz ist auch seit Jahrzehnten der Ort diverser politischer Kundgebungen. Das macht den Platz nicht nur zum 1. Mai zu einem Identitätsort, der weit über Quartier und Stadt ausstrahlt.

2013 wurde der Sichtbetonbau zusammen mit dem Helvetiaplatz ins Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen aufgenommen und 2016–18 umfassend durch das Zürcher Büro Kaufmann Widrig Architekten saniert. Das Gebäude entsprach gerade in puncto Energieverbrauch nicht mehr den heutigen Standards und gesetzlichen Auflagen, außerdem wies die Betonfassade mit ihren Fensterbändern nicht unerhebliche Verschleiß- und Verwitterungsspuren auf. Trotz der Eingriffstiefe – für das Amtshaus wurde bei einem Einsatz von circa 50 Millionen Franken der Minergie Eco Standard erreicht – konnte die äußere Erscheinung weitestgehend erhalten bleiben. Im Rahmen der Instandsetzung wurde auch die Tiefgarage unter dem Haus saniert.

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